Der Roman verfolgt die Schicksale polnischer Zwangsarbeiterinnen im Gau "Oberdonau“ und erzählt von den Bedingungen, unter denen die hier geborenen Kinder dieser "Ostarbeiterinnen" um ihr Überleben kämpfen mussten.
Schernhammer zeichnet die Biografie der polnischen "Freiwilligen“ Maria nach, die sich als Landarbeiterin ins Deutsche Reich gemeldet hatte. Sie wird einem Bauernhof in Pettenbach zugewiesen, wo sie 1942 schwanger wird. Ihr Sohn Antoni wird ihr acht Tage nach der Geburt abgenommen. Parallel erzählt er die Geschichte eines österreichischen Mädchens, das im Nachbardorf aufwächst. Auch hier faltet sich ein schweres Frauenleben auf: Rosas Träume von einem anderen Leben in der Stadt enden in der Realität einer kurzen Beziehung zu einem deutschen Soldaten und einer Schwangerschaft.
Das NS-System mit seinem perfiden Rassismus wird repräsentiert durch den Gauleiter, der sich mit fanatischem Eifer persönlich der Frage der „Aufzucht fremdvölkischer Kinder“ als zukünftige Sklavenarbeiter widmet.
Zuletzt treffen die drei ProtagonistInnen an einem Bahnhof aufeinander.
Bruno Schernhammer, geb. 1957, aufgewachsen in Vorchdorf, OÖ. In den 1980er Jahren Herausgeber der Zeitschrift „Breitmaulfrosch“, Arbeit und Betriebsrat in der Stahlindustrie. Lebt seit 1985 in Wien, Studium der Philosophie und Soziologie, bis 2021 als Arbeitsmarktexperte tätig. Veröffentlichungen: „Und alle winkten. Im Schatten der Autobahn“ (Roman, Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2018)