Geschichte

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Pettenbach und seine Umgebung ist ein Jahrtausende altes Siedlungsgebiet, was steinzeitliche Funde entlang der Alm und am Magdalenaberg beweisen. Ebenso fand man Gegenstände, die eine Besiedlung durch die Römer entlang der Alm beweisen. Den Namen Pettenbach finden wir das erste Mal im Jahr 777 in der Stiftungsurkunde des Benediktinerstiftes Kremsmünster, wo Bayernherzog Tassilo III. die Gebiete um Pettenbach dem Stift übergibt.

Die Pfarre wird bereits im 10. Jahrhundert erwähnt. Um 1120 wurde die erste Kirche errichtet, die dem Hl. Benedikt geweiht war. Diese soll bereits Vorgängerbauten gehabt haben. Die heutige Pfarrkirche Pettenbach wurde an der jetzigen Stelle 1484 errichtet. Zur Pfarre Pettenbach gehört die Filial- und Wallfahrtskirche Heiligenleithen, die 1431 gebaut wurde. Ebenso gehörte zur Pfarre die Wallfahrtskirche Magdalenaberg, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts gebaut wurde. Magdalenaberg wurde unter Kaiser Josef II. 1785 zur selbständigen Pfarre erhoben. Seit 1240 sind durchgehend Seelsorger in Pettenbach nachgewiesen. Ab 1648 versehen durchgehend Patres des Stiftes Kremsmüster Dienst in Pettenbach.

Die enge Verbundenheit zur Pfarre symbolisiert der Benediktkelch im Gemeindewappen der Marktgemeinde Pettenbach. 

Im 16. und 17. Jahrhundert war Pettenbach ein Zentrum der Bauernaufstände. Georg Tasch, ein bedeutender Bauernführer lebte zu dieser Zeit in Pettenbach. Auf die Bauernkriege weist der gestürzte Morgenstern im Pettenbacher Gemeindewappen hin. 

Zur Zeit der Grundherrschaften waren die Gebiete des heutigen Pettenbach großteils der Herrschaft Seisenburg, dem Stift Kremsmünster und der Herrschaft Wels-Lambach zugeordnet. Nachrichten über den Bestand der Seisenburg reichen bis an den Anfang des 12. Jahrhunderts zurück. Die Feste Seisenburg hatte immer wieder verschiedenste Besitzer. Um 1609 ließ man die Feste in ein Renaissance-Schloss umbauen. Das Schloss Seisenburg war bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts bewohnt, bis es schließlich zu einer Ruine verfiel. 

In der Barockzeit war eine Blütezeit in Punkto Bauwesen in Pettenbach. Der große Pfarrhof, einer der größten Vierkanthöfe in Oberösterreich, wurde gebaut, der Friedhof an seine heutige Stelle versetzt und durch die Schulverordnungen von Kaiserin Maria Theresia die erste staatlich geregelte Schule im Pfarrhof und im Mesnerhaus eingerichtet. Die 3 Pettenbacher Kirchen wurden im Sinne des Barock umgestaltet.

Zur Zeit der Franzosenkriege wurde auch Pettenbach besetzt und der Ort zum Teil verwüstet.
1848 erließ Kaiser Franz Josef eine Reform, in der die Grundherrschaften aufgelöst wurden. 1850 wurden an deren Stelle so genannte Ortskommunen gebildet. Die Gemeinde Pettenbach wurde gegründet und der erste Bürgermeister ernannt. Somit begann in Pettenbach ein neuer Zeitabschnitt. 

1901 wurde die Almtalbahn Wels-Grünau eröffnet und Pettenbach erhielt mit seinen Bahnstationen einen Anschluss an das Verkehrsnetz der Monarchie. 

Nach der entbehrungsreichen Zeit beider Weltkriege und der Zwischenkriegszeit ging es auch in Pettenbach nach dem 2. Weltkrieg aufwärts. Die ersten großen Betriebe wurden angesiedelt, die Landwirtschaft technisiert und die Infrastruktur auf höchsten technischen Stand gebracht. 

1977 wurde Pettenbach das Gemeindewappen verliehen. 1991 wurde die Gemeinde Pettenbach zum Markt erhoben, im Jahr 2000 die Partnerschaft mit der Stadt Tuchów in Südwestpolen beschlossen.