Leonhardiritt

Am Sonntag, den 8. November 2009 fand in Pettenbach wieder der traditionelle Leonhardiritt statt.

Diesmal konnte man in Pettenbach als Ehrengäste Bezirkshauptmann Dr. Dieter Goppold, Bezirksbauernkammerobmann und Bürgermeister von Wartberg/Kr. Franz Karlhuber, HR Dr. Florian Marberger, ärztl. Leiter des LKH Kirchdorf und Landtagsabgeordneten HR Dr. Christian Dörfel begrüßen.

Seit vielen Jahrhunderten werden Pfarrritte und Tiersegnungen zu bzw. bei Leonhardikirchen durchgeführt. Der Heilige Leonhard ist bekanntlich der Patron der Nutztiere. Der Leonhardiritt wurde im Jahr 1931 eingeführt und wird seitdem in der traditionellen Form abgehalten. Der Ritt ist eine Wallfahrt von der Pfarrkirche Pettenbach zur Wallfahrtskirche Heiligenleithen.
Heuer waren 102 Pferde samt Reiter daran beteiligt. Davon waren 50 geschmückte Noriker-Pferde, deren Reiter in der traditionellen Bauerntracht den Ritt krönten.

Zum Leonhardifest kamen auch zahlreiche Wallfahrer aus den Pfarren Eberstalzell, Vorchdorf und Magdalenaberg zu Fuß nach Heiligenleithen.

Bei der Kirche in Heiligenleithen wurden die Pferde und ihre Reiter von einem kirchlichen Würdenträger gesegnet. In diesem Jahr war dies der Abt des steirischen Benediktinerstiftes Admont Prälat Bruno Hubl. Dieser zelebrierte auch die so genannte Rittmesse in Heiligenleithen.

Eine weitere Tradition bildet der geistliche Vorreiter. Seit einigen Jahren übernimmt diesen Dienst Mag. P. Siegfried Eder vom Stift Kremsmünster.

Die Goldhaubenfrauen und der Musikverein verschönerten das Fest. Viele Reitvereine der Umgebung beteiligten sich mit ihren Pferden. Den Leonhardiritt organisiert jedes Jahr das Leonhardirittkomitee.

Dieses Fest hat seit Bestehen eine enge Bindung zu den Benediktinern in Kremsmünster. So besuchen den Ritt jedes Jahr ehemalige Priester in der Pfarre Pettenbach sowie zahlreiche Kremsmüsterer, die in Nachbarpfarren als Seelsorger eingesetzt sind.

In jedem Jahr wird für verdiente Komiteemitglieder und Gönner der sogenannte Knicker verleihen. Das ist ein Jagdmesser, auf dem der Spendername eingraviert ist. In diesem Jahr erhielt diese Auszeichnung Prof. Dr. P. Leonhard Klinglmair, Seelsorger in Heiligenleithen und jahrzehntelanges Mitglied des Leonhardirittkomitees.

Am Nachmittag des Rittsonntags wurde wieder eine Segensandacht abgehalten. P. Siegfried und ein Team aus der Pfarre Pettenbach gestalteten diese Andacht zum Thema „Von den Ketten des Alltages befreien – Ruhe in der Hektik der modernen Zeit finden“ – hinführend auf die Symbolik des Einsiedlers Leonhard, untermalt mit ruhiger Musik auf Orgel, Geige und Chello. Diese Andacht unterstrich vor allem auch die selsorgliche sowie kulturelle Bedeutung des Rittsonntages 2009.