Leitbild

Erarbeitet unter Bürgerbeteiligung in den 7 Arbeitskreisen:

Raumordnung, Verkehr, Ökologie und Umwelt, Wirtschaftliche Entwicklung, Familie – Alter – Soziales, Kultur – Jugend – Freizeit, Öffentlichkeitsarbeit

Beschlossen im Gemeinderat der Marktgemeinde Pettenbach am 14. Mai 1997  

 

RAUMORDNUNG

Die Landschaft in der derzeitigen Struktur soll möglichst erhalten bleiben.

Die Landschaft in Pettenbach ist gut mit Bergwald, Flachwald, Wiesen, Feldern usw. gegliedert. Sie soll den Gemeindebürgerinnen und Bürgern und auch den Touristen für Erholungs- und Freizeitzwecke zur Verfügung stehen.

Die naturräumlichen und künstlichen Gegebenheiten sind bei der Siedlungstätigkeit zu beachten und gegebenenfalls zu schaffen.

Das äußere Ortsbild von Pettenbach wird in vielen Bereichen (Dürnbach, Harrauerbach, Zierauerbach usw.) von naturräumlichen Gegebenheiten, in anderen Randgebieten von markanten künstlichen Gegebenheiten (Bahnlinie) abgegrenzt. Aus Gründen der Funktionalität und Einfügung des Ortes in die Landschaft sollen diese Bebauungsgrenzen nicht überschritten werden. In diesbezüglichen undefinierten Gebieten ist die Anlage solcher ortsgestalterischer Maßnahmen (Saumbepflanzungen) anzustreben.

Eine Verdichtung der Bebauungsstruktur vom Ortsrand zu Ortsmitte ist anzustreben.

Die Bebauungsstruktur von Pettenbach zeichnet sich durch eine Verdichtung in der Ortsmitte und durch eine Abnahme dieser Dichte zu den Ortsrändern hin aus (also: keine frei stehenden Einfamilienhäuser in der Ortsmitte, keine Baublöcke am Ortsrand). Andernfalls ist eine künstliche „Verschärfung“ der Parkplatzsituation zu erwarten.

Eine bauliche Nutzung der Ortsmitte durch entsprechende funktionelle Einrichtungen ist anzustreben.

Der funktionelle Ortsmittelpunkt verlagert sich zusehends Richtung Dürndorf, obwohl in unmittelbarer Umgebung der Kirche und des Gemeindeamtes bebaubare Flächen bereitgestellt werden. Auf die Schaffung von Parkplätzen im Bereich der Ortseinfahrten (fußläufiger Bereich) ist zu achten.

Eine Siedlungsentwicklung in den gewachsenen Dorfgebieten und Weilern ist generell positiv zu sehen.

Eine Erweiterung bestehender gewachsener Dorfkerne und Weiler ist dann zu fördern, wenn die infrastrukturellen Gegebenheiten überwiegend gegeben sind (Kanal soll nicht das Hauptkriterium sein, da auch kostengünstigere Alternativen, wie z.B. Pflanzen- und vollbiologische Kleinkläranlagen, möglich sind). Bei diesen Erweiterungen ist auf die Gestaltung der Bebauungsränder Bedacht zu nehmen.

Betriebsflächen in konzentrierter Situierung sind abrufbereit und in verkehrstechnisch optimalen Regionen anzubieten.

Die Voraussetzung für die rasche Schaffung von Betriebsbaugebieten sind herzustellen. Die Ausweisung dieser Flächen im Flächenwidmungsplan ist derart zu behandeln, dass gemeindeseits Einfluss auf die Art der Betriebe genommen werden kann. Eine Ansiedlung von Betrieben um jeden Preis ist für die gesamte Wohnqualität abträglich. Den bestehenden Betrieben sind nach Möglichkeit Erweiterungsmöglichkeiten einzuräumen; anzustreben wäre eine Konzentration in einem „Betriebspark“.

Für die Nahversorgung sollen Geschäftsgrundstücke, die von der Größenordnung zur Abdeckung des lokalen Bedarfes geeignet sind, geschaffen werden.

Wenn auch die Nahversorgung mit der derzeitigen Geschäftsstruktur einigermaßen funktioniert, darf nicht übersehen werden, dass auch die Pettenbacher Bevölkerung im zunehmenden Maße die Einkäufe außerhalb des Ortes tätigt. In erster Linie sollen für die einheimische Kaufmannschaft räumliche Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Die Betriebsbaugebiete sind durch gestalterischen Randmaßnahmen in das Ortsbild zu integrieren.

Eine gestaltungslose Bau- und Lagerplatzentwicklung ist zu verhindern. Bei den erforderlichen Bebauungskonzepten sind entsprechende Forderungen (z.B. alleegesäumte Erschließungs-straßen, Saumbepflanzungen usw.) im Einvernehmen mit der Gemeinde zu setzen.

Schaffung von genügend Freiflächen im Bereich bestehender und neuer Betriebe.

Damit sollen einerseits Entwicklungspotential geschaffen und andererseits Konflikte mit anderen Widmungen vermieden werden. Innovative Bau- und Siedlungsformen müssen ermöglicht werden. Die derzeit üblichen Bebauungspläne verhindern Bauformen, die unter dem Aspekt der Nutzung alternativer Energien notwendig sind; weiter sind praktisch vollständig auf die Siedlungsformen in offener Bauweise abgestimmt, die Folge ist das Fehlen raumbildlicher Strukturen, die auch für das (traditionelle) Ortsbild von Pettenbach von Bedeutung sind.

Die künftige Baulandentwicklung ist von den infrastrukturellen Voraussetzungen abhängig zu machen. Neu zu widmende Flächen sind für die Gemeinde kostenneutral aufzuschließen.

Generell soll nur dort eine künftige Bauentwicklung ermöglicht werden, wo die infrastrukturellen Voraussetzungen (Straße, Wasserversorgung und Entsorgung, Strom…) gegeben sind. Es wird abzuwägen sein, wie weit diese Voraussetzungen auch in den Dorfgebieten und Weilern in der gleichen straffen Konsequenz wie im Ortsgebiet von Pettenbach zu handhaben sind. Rückwidmungen und Widmungsänderungen sind dort vorzunehmen, wo die infrastrukturellen Voraussetzungen nicht gegeben sind.  

 

VERKEHR

Eine Hierarchie der Verkehrswege trägt wesentlich zur Wohnqualität bei und ist daher anzustreben. Je nach Verkehrsart und Frequenz ist zwischen Fußwegen, Wohnstraßen, Erschließungsstraßen, Sammelstraßen und Verkehrsstraßen zu unterscheiden; das Verkehrswegenetz soll unter Berücksichtigung dieser Reihenfolge gestaltet werden.

Ortsumfahrung

Bereits seit vielen Jahren besteht ein Projekt für eine Umfahrungsstraße, die im Westen des Ortszentrums von der Scharnsteiner-Bundesstraße zur Pettenbacher-Landesstraße und weiter zur Kremsmünsterer-Landesstraße führen soll. Die Realisierung dieses Projektes wird allgemein als vordringlich angesehen, um die Ortsmitte mit ihren engen Straßen vom immer stärker werdenden Durchzugsverkehr und vor allem aber auch vom Schwerlastverkehr wesentlich zu entlasten. Eine entsprechende Verkehrsberuhigung wird in der Folge zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität der im Zentrum wohnenden Pettenbacher Bürgerinnen und Bürger führen und den Einkauf in den Geschäften und den Besuch der Gastronomie attraktiver machen. Eine weitere Verkehrsentlastung würde durch den Bau einer Verbindungsstraße vom Güterweg Pratsdorf (Mayr in Aigen-Siedlung) zur Kremsmünsterer-Landesstraße eintreten. Durch entsprechende straßenbauliche Maßnahmen sollten die Anrainer der Umfahrungsstraßen in ihrer Lebensqualität und Verkehrssicherheit so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.

Straßenbenennungen

Die Marktgemeinde Pettenbach mit ihren zehn Ortschaften hat seit einigen Jahrzehnten eine rege Bautätigkeit aufzuweisen, entsprechend unübersichtlich ist daher die Kennzeichnung der Gebäude (Hausnummerierung) geworden. Die Einführung von Straßennamen und eine Neunummerierung der Häuser im gesamten Gemeindegebiet erscheint daher dringend erforderlich. Bereits jetzt gebräuchliche Straßennamen und Bezeichnungen von Ortschaftsteilen (z.B. Eggenstein, Weng, Steinbachbrücke usw.) sollen verwendet werden.

Güterwege

Der Ausbau des ländlichen Wegenetzes ist weiter fort zu setzen, damit jedes landwirtschaftliche Anwesen in der Gemeinde über eine geeignete zeitgemäße Zufahrt erreichbar ist.

Wanderwege

Viele in der Gemeinde vorhandene und früher genutzte Wanderwege sind derzeit nicht mehr begehbar. Sie sollten aktiviert werden und im Winter ev. auch für den Schilanglauf verwendet werden können. Eine Reihe von Straßen ist im Radwegekonzept Oberösterreich einbezogen, es sollte daher darauf geachtet werden, dass sie auch weiterhin als Randwanderwege gefahrlos benützbar bleiben. Eine entsprechend gestaltete Wanderkarte würde sicher auch dem Fremdenverkehr in unserer Gemeinde dienlich sein. Private Straßen sind nach Möglichkeit in das öffentliche Gut überzuführen.

Gefahrenstellen im Straßenverkehr

Besonderes Anliegen ist uns, Gefahrenstellen im Straßenverkehr mit großer Unfallhäufigkeit durch entsprechende straßenbauliche Maßnahmen bzw. sinnvolle Geschwindigkeitsbeschränkungen zu entschärfen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Viele unserer Gemeindebürgerinnen und Bürger sind bei ihrer täglichen Fahrt zur Arbeit auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Viele Kinder und Jugendliche besuchen auswärtige Schulen. Ämter- und Behördengänge und Arztbesuche machen es immer wieder erforderlich, nach Wels oder Kirchdorf/Krems zu fahren. Es ist daher wichtig, dass der Betrieb der Almtalbahn Wels – Grünau im bisherigen Umfang bestehen bleibt. Das gleiche gilt auch für die Buslinie Vorchdorf – Kirchdorf/Krems. Hier wäre sogar noch eine Verbesserung der Fahrten anzustreben.

Straßenbeleuchtung

Die Anbringung von Straßenleuchten bei Siedlungsausfahrten in Haupt- und Durchzugsstraßen kann ebenfalls zur Verbesserung der allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen.

Fließender und ruhender Verkehr

Das derzeit vorhandene Angebot an Parkflächen an den Ortseingängen und im Zentrum kann im allgemeinen als gut bezeichnet werden. Ausreichende Parkplätze fehlen nur am Ortseingang aus Richtung Kirchdorf/Krems und Wels. Eine flächennutzungsoptimierende Markierung sämtlicher Parkflächen ist durch zu führen.

Verkehrsbeschränkungen und deren Sinnhaftigkeit

Pettenbach ist eine Waldschutzgemeinde. Den Verkehrsteilnehmern wird eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h empfohlen. An die Sinnhaftigkeit dieser empfohlenen Geschwindigkeitsbeschränkung sollte öfter in geeigneter Form erinnert werden.  

 

NATUR – UMWELT - ÖKOLOGIE

Natur als unberührte Urvegetation, als auch als traditionelle, vielfältige Kulturlandschaft, bildet die Lebensgrundlage für alles menschliche Leben, Handeln und Wirtschaften. Als Umwelt sehen wir all jene Bereiche, die unsere Lebensqualität ausmachen. Die natürliche Umwelt bedarf hier ebenso unserer bewussten Beachtung und Sorge, wie die soziale, die kulturelle und wirtschaftliche Umwelt. Die Ökologie, als Lehre von den Wechselwirkungen und Zusammenhängen aller Teile der Natur, und auch der Gesellschaft, zeigt uns die Verantwortung die wir Menschen als intensivste „Benutzer“ unserer Umwelt tragen. Als Gemeindefunktionäre und Gemeindebürgerinnen und –bürger wollen wir dieser Verantwortung gerecht werden und in Pettenbach eine nachhaltige, also auch für künftige Generationen verträgliche Gemeindepolitik gestalten.

Wasser

Die Wasserqualität in der Ortswasserleitung ist derzeit sehr gut und soll in dieser Qualität erhalten werden. Wasserverluste müssen möglichst weit reduziert werden, um so unser gutes und kostbares Wasser auch für spätere Generationen zu sichern. Wenn möglich, soll auch Regenwasser genutzt werden. Für den weiteren Ausbau der Wasserentsorgung soll die bestmögliche und kostengünstigste Variante gesucht werden. Eine Adaptierung der bestehenden Kläranlage auf den Stand der Technik, mit der Möglichkeit zur Einbringung von Abwässern aus Senkgruben, wäre wünschenswert.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist ein ganz wesentlicher Bereich der Gemeinde. Es ist uns wichtig, eine lebendige bäuerliche Struktur in Pettenbach zu erhalten. Der Beitritt zum Regionalforum Steyr-Kirchdorf eröffnet die Möglichkeit, Projekte und Innovationen in der Landwirtschaft verstärkt zu nützen. Eigeninitiativen unserer Landwirte wollen wir unterstützen. Die große Bedeutung der Landwirtschaft in der Gemeinde bedingt auch die Verantwortung, ihre Wirtschaftsweise in Rücksicht auf Natur und Umwelt zu gestalten. Die Methoden des biologischen Landbaues sind dabei aus Sicht des Umweltschutzes als Optimum naturgerechter Landwirtschaft anzusehen, die wir nach Möglichkeit forcieren wollen.

Energie

Ziel ist es, Energie zu sparen, Verschwendungen zu vermeiden und die Nutzung der Energie zu verbessern. Heimische erneuerbare Energieträger, wie Hackschnitzelheizungen, Biomasse, Solar…, sollten bevorzugt eingesetzt werden. Für zukünftige, neue Projekte der Gemeinde oder bei Sanierungen sollte die Gemeinde als Vorbild heimische, erneuerbare Energie bevorzugen und dies bereits bei der Ausschreibung von Heizungsanlagen als grundlegende Voraussetzung verlangen. Bei einem neu zu erstellenden Bebauungsplan oder bei späteren Umwidmungen von Siedlungsgebieten sollte bereits ein Konzept für die Verwendung von Biomasse als Energieträger in den Bebauungsplan als Empfehlung eingearbeitet werden.

Naturschutz

Naturschutz hat für uns zwei wesentliche Schwerpunkte: 1. Schutz und Erhaltung bestehender natürlicher oder naturnaher Lebensräume für Pflanzen und Tiere, auch Biotopschutz genannt (Biotop heißt Lebensraum). 2. Eingriffe durch Nutzung und Gestaltung der natürlichen Umwelt sollen möglichst schonend gestaltet und durchgeführt werden. Naturschutz wollen wir in den Flächenwidmungsplan und in das Entwicklungskonzept einfließen lassen. Die vorhandenen Fördermöglichkeiten wollen wir verstärkt im Natur- und Umweltschutzbereich einsetzen. Beispielsweise für die Erhaltung von markanten frei stehenden Bäumen und alten Obstbaumreihen, welche unser traditionelles Landschaftsbild wesentlich mit gestalten. Als Grundlage künftigen Naturschutzes sollte eine Biotopkartierung in der Gemeinde durchgeführt werden. Wo es zur Herstellung eine Biotopverbundsystemes, also eines möglichst zusammenhängenden Netzes von Lebensräumen, notwendig ist, sollen Biotope, wie Hecken, Teiche, Bachuferbepflanzungen, nach Möglichkeit angelegt werden. Flächen im Besitz der Gemeinde, die nicht mehr öffentlich genutzt werden (wie alte Wege), können an Landwirte übergeben werden, mit der Auflage, im gleichen Flächenausmaß neue Hecken anzulegen und dauerhaft zu erhalten. Die Raumplanung soll bei neuen Siedlungsräumen die Schaffung von Naturräumen berücksichtigen. Siedlungen sollen nicht schachbrettartig angelegt werden, sondern mit verdichteten Bauflächen und gemeinschaftlich benutzbaren Freiräumen gestaltet werden. Dorfartige Strukturen sollen entstehen.

Abfall

Vermeidung von Abfällen ist unser oberster Grundsatz, der leider noch nicht ausreichend verwirklicht ist. Nur die Vermeidung hilft wirklich, Rohstoffe und Energieressourcen nachhaltig zu schonen. Verwertbare Abfälle sollen weiterhin möglichst effizient gesammelt werden. Für den unvermeidbaren Rest wollen wir eine flächendeckende und geregelte Entsorgung mit einwandfreiem Hygienestandard gewährleisten. Wir wollen ein System- und Gebührenmodell anbieten, das rasch und flexibel an das individuelle Abfallaufkommen angepasst werden kann. Wichtig ist uns, dass kein Müll im Hausofen oder in der Landschaft entsorgt wird. Sammelstandorte sollen in Siedlungen hinein verlegt und nicht an den Durchzugsstraßen platziert werden. Die Erfahrung zeigt, dass dort hohe Verunreinigungen passieren. Eine Grünschnitt- und Laubübernahmestelle soll in der neu zu gestaltenden Sammelinsel der Marktgemeinde Pettenbach eingerichtet werden. Ein Silofolien-Sammelsystem wird vom Bezirksabfallverband angeboten. Es sollte in Pettenbach installiert werden. In dicht bebauten Bereichen der Gemeinde soll eine Bioabfallsammlungsmöglichkeit angeboten werden.

Umwelterziehung

Die Erziehung zum Schutz der Natur und Umwelt ist uns ein zentrales Anliegen. Umwelterziehung soll durch Information und Bewusstseinsbildung in den Familien, dem Kindergarten, den Schulen und auch der Gemeinde unterstützt werden. Wir freuen uns, dass unsere LehrerInnen und Kindergärtnerinnen diese Verantwortung immer wieder vorbildlich wahrnehmen. Umwelterziehung heißt aber ganz besonderes Vorbild sein. Im Wirkungsbereich der Gemeinde wollen wir daher in allen umweltrelevanten Bereichen auf größtmögliche Schonung der Natur, auf sparsamen Einsatz erneuerbarer Energieträger und umweltverträglicher Rohstoffe, auf den Einsatz möglichst weniger Chemikalien und auf größtmögliche Vermeidung von Abfällen aller Art achten.  

 

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG

Erhaltung der gewerblichen Struktur

Pettenbachs Wirtschaft besteht überwiegend aus kleinen und mittleren Gewerbebetrieben. Diese Struktur wird als positiv angesehen, soll erhalten und durch geeignete Fördermaßnahmen gefestigt werden. Eher ungünstig ist die räumlich große Streuung zu sehen.

Pettenbach als Betriebsstandort

Die Ansiedlung von neuen Betrieben im Gemeindegebiet ist auf alle Fälle anzustreben. Die Gemeinde soll aktive Grund- und Bodenpolitik betreiben und gegebenenfalls auch als Käufer auftreten, um kurzfristig Betriebsbauland anbieten zu können. Dabei ist das Raumordnungskonzept zu berücksichtigen, um eine Konzentration in Form eines Gewerbeparks zu erreichen.

Aktive Präsentation der Pettenbacher Wirtschaft

Durch gemeinsames Auftreten sollen den Bürgerinnen und Bürgern die Leistungen der Pettenbacher Wirtschaft näher gebracht werden. Dies kann durch eine Gewerbeausstellung und eine periodisch erscheinende Informationsschrift für Konsumenten geschehen.

Ergänzung der Holzwirtschaft durch Veredelungsbetriebe

Im Gemeindegebiet von Pettenbach gibt es zahlreiche holzverarbeitende Betriebe, die vorwiegend der Urproduktion zuzuordnen sind. Eine Ansiedlung von weiterverarbeitenden Betrieben wäre naheliegend und zu forcieren.

Absicherung des Vollerwerbs in der Landwirtschaft

Durch naturnahe Erzeugung von gesunden Lebensmitteln, deren Verarbeitung und Vermarktung, soll den Landwirten die Möglichkeit zum Zuerwerb geboten werden. Auch soll künftig der Nutzung erneuerbarer Energie mehr Bedeutung zukommen. Standort und Präsentation des Bauernmarktes sollen verbessert werden.

Reduzierung des Kaufkraftabflusses

Einer Reduzierung des Kaufkraftabflusses ist durch den Ausbau der Nahversorgung entgegen zu wirken. Durch Verbesserung von Angebot und Qualität soll der Pettenbacher Käufer zum Einkauf im Ort bewogen werden. Unter Einbindung der örtlichen Kaufmannschaft ist die Errichtung eines Einkaufparks mit mehreren Geschäften anzustreben. Diese Anliegen sind durch die Gemeinde bestmöglich zu unterstützen.

Funktionierende Gastronomie

Pettenbach soll für Durchreisende, Tagesgäste und für die Gemeindebürgerinnen und -bürger eine gut funktionierende Gastronomie bieten. Das beinhaltet die Qualität des kulinarischen Angebotes ebenso wie die Koordination von Ruhetagen.

Touristische Möglichkeiten besser nutzen

Die kulturellen Traditionen und Aktivitäten der Marktgemeinde Pettenbach sollten einer möglichst breiten Bevölkerungsschicht vorgestellt werden. Dies soll durch breitere Bekanntmachung (z.B. Schrift- und Heimatmuseum) oder durch qualitative Verbesserung (z.B. Adventmarkt) geschehen. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismusverband soll darauf geachtet werden, dass Pettenbacher Sehenswürdigkeiten durch breite Auflage der bestehenden Broschüren bekannt gemacht werden.

Job-Börse im Gemeindeamt

Die Marktgemeinde Pettenbach soll die Funktion einer regionalen Job-Börse übernehmen. Arbeitgeber können Arbeitsplätze in der Gemeindezeitung oder der Anschlagtafel beim Gemeindeamt anbieten, für Arbeit- und Lehrstellensuchende ist die Gemeinde zusätzliche Anlaufstelle.  

 

FAMILIE – ALTER - SOZIALES

Familie

Familie – Als kleineste Gemeinschaft stärken

  • weil Kinder in der Familie die Grundwerte des Lebens erfahren
  • weil in der Familie erlernt wird, Beziehungen zu gestalten, Verantwortung füreinander und für die Natur bzw. unsere Umwelt zu übernehmen

Damit sollen auch gleichzeitig die Zukunftschancen für unsere Kinder verbessert werden. Wir möchten für die Familien bestmögliche Bedingungen schaffen. Folgende familienergänzende Einrichtungen sind ein Weg dazu:

  • Infostelle über Familienbeihilfe, soziale Dienste, Lehrstellenangebot
  • Hort
  • bedarfsorientierte Öffnungszeiten des Kindergartens
  • Kleinkinderspielgruppe, Veranstaltungen für Kinder
  • Attraktivierung des Kinderspielplatzes
  • Spielfläche für Kinder und Jugendliche, die nicht in Vereinen organisiert sind

Alter

Zueinander gut sein, schafft „wahre“ Zinsen

Wir wollen die Lebenserfahrung der älteren Menschen schätzen und ihnen die Versorgung im Alter gewährleisten, denn ältere Menschen brauchen unsere Unterstützung. Die meisten Senioren wollen den Lebensabend in ihrer gewohnten Umgebung verbringen. Damit dies möglich ist, möchten wir folgende Voraussetzungen schaffen:

  • Unterstützung der Gemeinschaftsmöglichkeiten (wie z.B. Familientreffen, gemeinsame Ausflüge, …)
  • betreute, finanziell verkraftbare Altenwohnungen
  • Bekanntmachen und Fördern sozialer Dienste (z.B. Essen auf Rädern)
  • Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Förderung eines guten Gesprächsklimas zwischen den Generationen (z.B. zuhören können)

Soziales

Unsere Werte bestimmen die Qualität unseres Zusammenlebens

Soziale Integration von behinderten Menschen sollte kein Schlagwort bleiben. Unterschiedliche Auffassungen diskutieren wir in gegenseitiger Wertschätzung und verbessern dazu unsere Gesprächskultur.

  • Durch behindertengerechte Adaptierung der öffentlichen Gebäude und aktive Einbindung in das Gemeindeleben wollen wir allen ermöglichen, den Umgang miteinander zu lernen.
  • Durch geeignete Maßnahmen sollte in der Bevölkerung auch das Bewusstsein für behindertengerechtes Bauen gefördert werden.
  • In Not geratene, sozial schwache Mitbürgerinnen und Mitbürger sollen die Sicherheit haben, in der Infostelle der Gemeinde nicht nur Hilfe, sondern auch Verständnis und Akzeptanz vorzufinden.
  • Die Zusammenarbeit der Gemeinde mit pfarrlichen Einrichtungen im sozialen Bereich sollte bestmöglich koordiniert werden.  

 

KULTUR – JUGEND - FREIZEIT

Kultur und Bildung

Kulturelles Schaffen und Freizeitgestaltung für alle Altersgruppen dienen als Beitrag, Identität und Selbstwertgefühl als Pettenbacherin und Pettenbacher zu fördern – mit dem Ziel, die Lebensqualität zu „verbessern“. Wir wollen Möglichkeiten zusätzlicher schulischer und außerschulischer Weiterbildung anregen.

Kultur – Veranstaltungszentrum

Ziel ist es, Kultur und kulturelles Schaffen durch entsprechende Räumlichkeiten zu unterstützen. Räumlichkeiten und Gastronomie mit entsprechender Infrastruktur sollen vorgesehen werden. Die Kooperation zwischen Wirtschaftstreibenden und Kulturträgern soll entsprechend gefördert und begünstigt werden (Umwegrentabilität, da auch Kultur als Wirtschaftsfaktor ernst zu nehmen ist).

Der Jugend „Heimat“ geben

Der Gemeinde ist es wichtig, junge Menschen in den örtlichen sozialen Verband einzubinden, damit Jugendliche „im Ort bleiben“! Dazu benötigt man eigene Räumlichkeiten für Jugendliche, welche z.B. in einem Veranstaltungszentrum eingeplant werden könnten. Zur Überbrückung sind allerdings bereits jetzt geeignete Räumlichkeiten dringend notwendig. Zu den bestehenden Freizeitangeboten (Sport, Musik, Vereine, …) sollen neue innovative Möglichkeiten entsprechend gefördert werden. Als unumgänglich ist es anzusehen, die Interessen und Anliegen der Jugend im Gemeinderat und in den entsprechenden Ausschüssen zu vertreten (z.B. Installation eines Jugendforums).

Freizeitangebote verbessern

Ohne ehrenamtliche Kräfte sind Kultur und Freizeitgestaltung kaum möglich. Deshalb sollen ehrenamtliche Initiativen und Projekte entsprechende Förderung und Würdigung erfahren (z.B. Mitanhörung der betroffenen Gemeindebevölkerung bei Planung und Realisierung von neuen Projekten; oder z.B. Ausfallshaftung). Der Gemeinde ist es ein Anliegen, die oben genannten Bereiche entsprechend zu fördern, zu koordinieren und daraus resultierende Aktivitäten angemessen zu präsentieren, um damit Information und Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.

Schaffung von Vorbehaltsflächen für Sport- und Freizeitanlagen

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Sport- und Freizeitanlagen ist anzustreben, Vorbehaltsflächen für Freizeiteinrichtungen zu schaffen (z.B. Eislaufplatz, Skatingbahn, Halfpipe usw.).  

 

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Die Ziele der Öffentlichkeitsarbeit sind:

  • Erarbeitung eines einheitlichen Erscheinungsbildes der Marktgemeinde Pettenbach.
  • Überarbeiten der Aufmachung und des inhaltlichen Konzeptes der Gemeindenachrichten als wesentlichstes Medium der Gemeinde mit besonderer Berücksichtigung der Bewusstseinsbildung der Bevölkerung im Sinne des Leitbildes.
  • Überdenken der Art der Mitteilung aktueller Informationen der Gemeinde in Form von Schaukasten, Protokolleinsicht, Sprechstunden.
  • Verbesserung der Kommunikationsabflusses zur Gemeinde in Form von Fragestunden mit den Gemeinderäten, Sprech- und Amtsstunden in der Gemeinde, Altentag, Jungbürgerforum.
  • Erstellung von Unterlagen über die Gemeinde (Heimatbuch, Videofilm oder Dias über die Gemeinde, Straßenkarte, Hausnamenverzeichnis, Wander-, Rad-, Reitwegekarten, Fremdenverkehrsprospekte).
  • Neufestlegung der Medienarbeit (speziell Presse) und Berücksichtigung der neuesten Kommunikationsmöglichkeiten.

Bewusstsein für notwendige Veränderungen wecken

Die Marktgemeinde Pettenbach wird auch in Zukunft viele Veränderungen durchmachen. Ein Bewusstsein für das aktive Mitgestalten soll in der Bevölkerung geweckt werden. Die Offenheit gegenüber neuen Gedanken und Ideen ist ebenso notwendig wie das Weiterführen bewährter „Gepflogenheiten“. Ausgewogenheit soll Grundlage der künftigen Gemeindepolitik sein.