"Nur noch ein Glas, dann .... " Wenn Genuss zur Sucht wird....
Eine Alkoholerkrankung betrifft die gesamte Familie
Kirchdorf: Lt. Handbuch "Alkohol Österreich gelten ca. 11 % der Österreicher als "alkoholgefährdet" und 5 % als "alkoholabhängig"; d.h. für den Bezirk Kirchdorf, dass ca. 5.600 Personen einen problematischen Konsum von Alkohol haben und mind. 280 chronisch alkoholkrank sind.
Und diese Personen haben Familien- die Zahlen mal 4 (Familie mit 2 Kinder / Eltern) ergeben eine Anzahl von Mitbetroffenen von 23.520 Personen im Bezirk Kirchdorf.
Angehörige von Suchtkranken fühlen sich oft allein gelassen in ihren Sorgen, ihren Ängsten und leidvollen Erfahrungen. Sie erleben sich selbst hin und hergerissen zwischen der "Verpflichtung" zur Solidarität, Unterstützung und eigener Aufopferung einerseits, sowie Ärger, Wut, Depression und Verzweiflung andererseits.
Angehörigen und Freunden kommt eine überaus wichtige Bedeutung zur Früherkennung einer Suchterkrankung im Umfeld mit Betroffenen zu.
Es gibt 5 Fragen nach Lambrou, die Angehörige/Freunde sich selbst stellen sollten:
- Mache ich mir wegen des Trinkens einer nahestehenden Person oder der Folgen dieses Trinkens Sorgen?
- Ärgere ich mich über ihr Trinken?
- Werde ich durch das Trinken einer anderen Person dazu gebracht, mich anders zu verhalten als sonst?
- Leiden ich und andere Personen unter den Folgen des Trinkens – wie Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Geldmangel oder Behördenprobleme?
- Schäme ich mich in Situationen, in denen die betroffene Person trinkt?
Sollten Angehörige/Freunde mehrere dieser Fragen mit "ja" beantworten, sind sie bereits in problematischen Beziehungsmustern mit einem Suchtkranken verwickelt – möglicherweise ohne sich diese Krankheit des Betroffenen selbst einzugestehen oder darüber zu sprechen.
Für Angehörige gilt, dass nicht nur die zunehmende Erschöpfung, sondern auch die extreme Bereitschaft zur Anpassung dazu beiträgt, langsam ihr eigenes Leben aus den Augen zu verlieren.